Publikation zum Zusammenhang von Hochbegabung und Verhaltensauffälligkeiten von Co-Founderin Veronika

Veronika nimmt durch ihre Forschung zum Zusammenhang zwischen Hochbegabung und Verhaltensauffälligkeiten bei Grundschulkindern eine bislang wenig untersuchte Thematik in den Blick. Ihre Erkenntnisse sind nun als Buch im Wissenschaftlichen Verlag Berlin erschienen und helfen auch Kunden von MentalAid.

Vielleicht kennen Sie das: Sie haben Schwierigkeiten mit Ihrem Kind und wissen nicht genau, woran das liegen könnte. Diese Belastung führt zu Problemen für die ganze Familie, vielleicht sogar zur Einschränkung Ihrer beruflichen Performanz. Sie wussten schon immer, dass sich Ihr Kind für viele Sachen interessiert und für manche ganz besonders intensiv. Und nun bekommt Ihr Nachwuchs noch schlechte Noten, stört den Unterricht und im Gespräch mit der Lehrerin stellt sich heraus, dass auch andere Kinder in Mitleidenschaft gezogen werden. Haben Sie bei diesen Verhaltensauffälligkeiten darüber nachgedacht, dass Ihr Kind hochbegabt sein könnte?

Bisher wurde dieser Zusammenhang wissenschaftlich kaum beleuchtet: Bei der Analyse normabweichenden Verhaltens wird nur selten berücksichtigt, dass die Verhaltensauffälligkeiten mit einer Hochbegabung in Verbindung stehen könnten. Jedoch sind das (Nicht-)Erkennen einer Hochbegabung und die (Nicht-)Förderung dieser sehr bedeutend für den restlichen Lebensweg der betroffenen Kinder und können diesen sowohl negativ als auch positiv beeinflussen. Und das Wohlbefinden des Kindes ist letztlich vielleicht auch der Schlüssel zur Auflösung von familiären und beruflichen Schwierigkeiten.

Nach einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit den Konstrukten Hochbegabung und Verhaltensauffälligkeiten unter anderem im Hinblick auf Entstehung, Modelle und Diagnostik, wird die Wechselwirkung der beiden betrachtet und in dem von der Autorin entwickelten „Modell zum Zusammenhang von Hochbegabung und Verhaltensauffälligkeiten“ (MZHV) zusammen mit weiteren moderierenden Einflussgrößen in Beziehung gesetzt.

Die Anwendbarkeit und Plausibilität des Modells untersuchte Veronika qualitativ-explorativ, indem sie teilstandardisierte Experteninterviews durchführte, welche die Annahmen des Modells fallspezifisch an hochbegabten Grundschulkindern prüfen. Das Modell konnte plausibel gemacht werden und es wurde herausgefunden, dass ein Zusammenhang zwischen den Konstrukten Hochbegabung und Verhaltensauffälligkeit besteht, welcher sich jedoch vor allem durch Nebeneffekte der Hochbegabung erklären lässt. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass Verhaltensauffälligkeiten sowohl in einem internalisierenden als auch externalisierenden Modus auftreten können und dass die Entstehung des normabweichenden Verhaltens auf kognitive Dissonanzen zurückzuführen ist. Diese inneren Spannungszustände bewirken ein psychologisches Unwohlsein und lösen spezifische Verhaltensanstöße zur Bewältigung aus, welche sich in Form von Verhaltensauffälligkeiten äußern.

Das überprüfte Modell hat sich als wissenschaftlich anschlussfähig bewiesen, allerdings weist Veronika sowohl auf mögliche Adaptionen als auch methodische und empirische Erweiterungen hin, die in die weitere Forschung integriert werden sollten. So können in Zukunft in der Praxis ein adäquater Umgang sowie eine passgenaue Förderung für Hochbegabte gewährleistet und die Gefahr der Entstehung von Verhaltensstörungen aufgrund einer unerkannten Hochbegabung verringert werden.

Weitere Informationen zur Autorin sowie ihre Kontaktdaten finden Sie hier, Ihre persönliche Website hier. Das Buch kann beim WVB bestellt werden, aber auch bei Amazon oder Lehmanns.

Autorin: Lea Hergeth

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